Handlungsfeld – Nr: 5 von 6

Schulweg als Erfahrungs- und Lernweg

Die Bedeutung des Schulwegs ist nicht zu unterschätzen. Wird er mit dem Velo zurückgelegt, fördert er die Gesundheit und die Selbstständigkeit.

«Ich nehme das Velo!»

Leider fahren immer weniger Schulkinder Velo.

Gründe dafür sind unter anderem die mangelnde Infrastruktur für Velos auf dem Schulweg, einschränkende Schulregeln, eine fehlende Velokultur in Familien und negative Einschätzungen der Eltern zur Verkehrssicherheit. Deshalb lohnt es sich, umfassend in die Sicherheit der Schulwege zu investieren.

Unsere Empfehlungen

Mit dem Velo

Das Verkehrsmittel erster Wahl

Das Velo bietet besondere Vorteile: Der Schulweg lässt sich schneller, bequemer, und mit Freunden zurücklegen. Die tägliche Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte und beugt Übergewicht vor, verbessert die motorischen Fähigkeiten und erhöht die Konzentration der Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Zudem verleiht das Velofahren den Kindern eine höhere Selbstständigkeit und macht vor allem Spass. Kein Wunder, würde gemäss Schlussbericht der Koordinationsstelle Veloverkehr des Kantons Züricheine Mehrheit der Kinder am liebsten mit dem Velo zur Schule fahren.

Gemeinden, Schulen, Eltern

Das Velo als Teil der Mobilitätskultur

Viele Schulen schränken die Velonutzung auf dem Schulweg ein. Untersuchungen zeigen, dass dies starke Auswirkungen darauf hat, wie oft Kinder und Jugendliche Velo fahren. Um das Velo an die Schule zu bringen ist es wichtig, dass alle Betroffenen – Gemeinden, Schulen, Eltern – am selben Strick ziehen und zusammenarbeiten. Ein gutes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure hilft, dass mehr Kinder und Jugendliche häufiger mit dem Velo unterwegs sind.

Das richtige Alter

Zwar dürfen Kinder schon ab 6 Jahren auf Hauptstrassen fahren. Trotzdem sind viele Erst- bis Drittklässler noch nicht bereit, mit dem Velo im Strassenverkehr unterwegs zu sein. Derhalb empfehlen Expert:innen, Kinder erst mit dem Velo auf den Schulweg zu schicken, wenn sie die nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen erlangt haben.

BFU Ratgeber

Fähigkeiten und Kompetenzen für das sichere Velofahren im Strassenverkehr

Damit Kinder sicher Velofahren lernen, müssen sie viel üben – zuerst in geschützten Räumen wie Innenhöfen, verkehrsfreien Strassen oder Schulhausplätzen. So können Sie dasFahren, Abbiegen, Bremsen und die Geschicklichkeit trainieren. Viel Spass macht ihnen zum Beispiel ein kleiner, einfacher Veloparcours mit Hilfsmitteln wie Kreide oder Petflaschen.

Wichtig ist auch ein Velo in der passenden Grösse. Das heisst, sie sollten die Pedale sitzend treten und die Bremsen gut greifen und ziehen können.

Die Velofahrkurse von Pro Velo Schweiz bieten eine gute Gelegenheit, das Velofahren unter der Anleitung von ausgebildeten Personen zu üben. 

Veloübungen abseits der Strasse

Checkliste «sicheres Velofahren»

Praxisangebot Velofahrkurse

Kinder und Eltern üben den Schulweg gemeinsam

Bevor sich Kinder alleine mit dem Velo auf den Schulweg machen, empfiehlt es sich, ihn gemeinsam einzuüben. Am besten begleiten Eltern ihre Kinder zu Beginn. So können sie den optimalen Weg herausfinden und sie auf mögliche Gefahren und heikle Stellen sensibilisieren.

Eltern organisieren Velo-Fahrgruppen

Kinder können mit anderen Kindern Fahrgemeinschaften bilden. Mit dem Projekt Velobus des VCS fahren Kinder in einem von einer erwachsenen Person begleiteten Velokonvoi zur Schule.

Velobus (Verlinkung)

Lehrpersonen als Vorbilder

Erwachsene, die mit dem Velo unterwegs sind, sind wichtige Vorbilder. So können sie Schüler:innen motivieren, den Schulweg ebenfalls mit dem Velo zurückzulegen.

Rechtliche Grundlagen

Der Schulweg fällt grundsätzlich in die Kompetenz und Verantwortung der Eltern. Sie dürfen darüber entscheiden, wie ihre Kinder zur Schule gelangen.

In der Schweiz dürfen Kinder gemäss Gesetz ab 6 Jahren auf der Strasse Velofahren (Art 19 SVG)

Wo Radwege und Radstreifen fehlen, dürfen Kinder bis 12 Jahre auf dem Trottoir fahren.

Kinder im Vorschulalter dürfen mit Kindervelos unterwegs sein, und zwar auf den für die Fussgänger bestimmten Verkehrsflächen, zum Beispiel Trottoirs oder Fusswege. Sie dürfen auch auf Velowegen, Tempo 30- und Begegnungszonen sowie auf Nebenstrassen fahren. Auf Hauptstrassen dürfen Kinder unter 6 Jahren nur in Begleitung einer mindestens 16 Jahre alten Person unterwegs sein.

Für die Verkehrsinfrastruktur – zum Beispiel Velowege oder verkehrsberuhigende Massnahmen –  sind in der Regel die Gemeinden, teilweise auch die Kantone zuständig.

Schulen dürfen Regelungen über die Nutzung des Velos auf dem Schulhausareal in eigener Kompetenz erlassen. Dies betrifft das Fahren auf dem Schulhausareal, das Abstellen der Velos und weitere spezifische Abmachungen.

Auf Missstände in der Verkehrsinfrastruktur können Gemeinden zum Beispiel mit Bürger:innen-Initiativen und Motionen aufmerksam gemacht werden.

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