Sichere Velowege sind das A und O für eine velofreundliche Kultur. Schulen und Behörden sollten gemeinsam kritische Punkte prüfen und Lösungen entwickeln.
Ein sicheres Velowegnetz gestalten
Sichere Velowege sind das A und O für eine velofreundliche Kultur. Schulen und Behörden sollten gemeinsam kritische Punkte prüfen und Lösungen entwickeln.
Sicherheit – was kann die Schule tun?
Schulen haben nur einen begrenzten Einfluss auf die Gestaltung einer für Kinder und Jugendliche geeigneten Verkehrsinfrastruktur.
Daher ist es entscheidend, gemeinsam mit den zuständigen Behörden und Institutionen bestimmte Aspekte offen zu diskutieren.
Die Erfassung der IST-Situation ist ein wesentlicher Ausgangspunkt, um gemeinsam mit den Verantwortlichen geeignete Massnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Dabei ist es besonders wichtig, dass alle Beteiligten – Eltern, Behörden und Lehrpersonen – an einem Strang ziehen.
Unsere Empfehlungen
Verkehrstempo drosseln
In der Umgebung von Schulhäusern ist das Thema Verkehrssicherheit besonders wichtig. Eine wirksame Massnahme besteht darin, Tempo-30-Zonen oder Begegnungszonen einzurichten. Wenn Fussgänger:innen auf der gesamten Verkehrsfläche Vorrang haben, ist die Sicherheit im Verkehr deutlich erhöht.«Best Practice-Beispiele» gefällig?
Schulwege prüfen
Um sichere Zugänge zur Schule zu schaffen, ist der erste wichtige Schritt, die Zubringerrouten und möglichen Gefahrenpunkte in der Umgebung der Schulen zu analysieren. Dabei sollten Fachleute aus Schulen, Behörden und der Polizei einbezogen werden. Umfragen unter Schüler:innen liefern zusätzlich wertvolle Erkenntnisse für gezielte Massnahmen. Tipp: Das VCS-Mobilitätskonzept Schule bietet ein partizipatives Angebot für Gemeinden und Schulen, die ihre Schulwege gemeinsam mit Schüler:innen und Eltern analysieren und gezielt optimieren möchten.
«Drop off-Zonen» verlegen
Durch die wachsende Zahl sogenannter «Elterntaxis» nimmt der Automobilverkehr rund um Schulhäuser zu. Häufig wollen zu viele Eltern auf zu knappem Raum zu viele Kinder mit dem Auto abliefern oder abholen. Dies führt zu unübersichtlichen Verkehrssituationen zu einem Zeitpunkt, bei welchem sehr viele Kinder unterwegs sind. Der Zugang zu Schularealen kann sicherer gestaltet werden, indem Autoparkplätze und sogenannte «Drop off-Zonen» aus der unmittelbaren Schulhausumgebung verlegt werden. Drop off-Zonen sind markierte Stellen, die eigens dem Ein- und Ausladen von Schulkindern dienen. Idealerweise beträgt der Abstand zum Schulgelände mindestens 250 Meter.
Unsere Empfehlungen für Eltern
Eltern und Kinder üben gemeinsam den Schulweg
Bevor Kinder alleine mit dem Velo zur Schule fahren, ist es ratsam, den Schulweg gemeinsam mit ihnen einzuüben. Am besten begleiten die Eltern ihre Kinder anfangs mit dem Velo. So können sie den optimalen Weg zeigen und auf mögliche Gefahren sowie heikle Stellen aufmerksam machen.
Velo-Fahrgemeinschaften für Kinder
Kinder können sich mit anderen Kindern zu Fahrgruppen zusammenschließen. Beim VCS-Projekt „Velobus“ fahren Kinder in einem Velokonvoi zur Schule, der von einer erwachsenen Person begleitet wird.
Sicheres Velofahren im Strassenverkehr
Das A und O für sicheres Velofahren ist das Üben – zuerst in geschützten Räumen wie Innenhöfen, verkehrsfreien Strassen oder Schulhausplätzen, auf denen das Fahren, Abbiegen, Bremsen und die Geschicklichkeit trainiert werden können. Ein kleiner Veloparcours zum Üben kann zum Beispiel mit wenigen und einfachen Hilfsmitteln wie Kreide und Petflaschen erstellt werden.
Sicheres Velofahren im Strassenverkehr setzt viele Fähigkeiten voraus: Kinder müssen ihr Gleichgewicht halten, vorausschauend denken und situationsgerecht und wirkungsvoll bremsen können. Beim Abbiegen müssen sie über die Schulter nach hinten blicken und das Fahren zuerst auf wenig befahrenen Quartierstrassen und schliesslich im zunehmend komplexeren Strassenverkehr üben.
Für eine sichere Strassenverkehrsteilnahme brauchen Kinder und Jugendliche ein Velo in der passenden Grösse. Das heisst, sie sollten die Pedale sitzend treten und die Bremsen gut greifen und wirkungsvoll ziehen können. Siehe Checkliste sicheres Velofahren.
Die Velofahrkurse von Pro Velo Schweiz bieten eine gute Gelegenheit, um das Velofahren unter der Anleitung von ausgebildeten Personen zu üben.
Rechtliche Grundlagen
Bei von der Schule organisierten Aktivitäten stellt sich häufig die Frage nach der Haftung. Durch eine verantwortungsbewusste Wahrnehmung der Obhutspflicht können Lehrpersonen das Risiko eines Haftpflichtfalles praktisch ausschliessen. Schadenersatzfolgen ergeben sich für sie nur dann, wenn sie vorsätzlich oder grobfahrlässig gehandelt haben.
Leitfaden LCH | Rechtliche Verantwortlichkeit von Lehrpersonen im Beruf
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