Schulareal
Schulen lassen sich auf verschiedene Weisen velofreundlich gestalten. In der Praxis haben sich zwei Faktoren als essentiell herauskristallisiert. Erstens ist eine positive Grundhaltung der Schulleitungen und der Lehrerpersonen gegenüber dem Velofahren eine wichtige Voraussetzung. Zweitens spielt die Infrastruktur auf dem Schulareal eine wichtige Rolle.
Gut erreichbare, solide und benutzerfreundliche Veloparkplätze sind ein Faktor zur Förderung des Velos an Schulen. Sie sind das Aushängeschild für die Velofreundlichkeit einer Schule. Die Investition in eine fix montierte Velopumpe hilft ebenfalls.
Um das Velo an Schulen erfolgreich zu fördern, gilt es, insbesondere an diesen Punkten zu wirken. In diesem Kapitel finden Sie Informationen und Ratschläge zur Infrastruktur auf dem Schulhausareal. Tipps, wie das Velo besser an der Institution Schule verankert wird, finden Sie unter Verankerung an Schulen.
Rechtliche Grundlagen
Für bauliche Massnahmen und die Infrastruktur an den Schulen sind in der Regel die Gemeinden bzw. die Kantone durch die Schulbehörden zuständig. Schulleitungen können in der Regel Projektvorschläge unterbreiten oder im Rahmen der eigenen Kompetenzen an der Schule selbst Massnahmen umsetzen.
Regelungen über die Nutzung des Velos auf dem Schulhausareal dürfen Schulen in Eigenregie erlassen. Allfällige Vorgaben durch die Behörden müssen berücksichtigt werden.
Empfehlungen der Allianz Schule+Velo
Regelungen an Schulen überprüfen
Manche Schulen schränken das Velofahren auf dem Schulhausareal ein. Häufig wurden solche Regeln vor längerer Zeit erlassen und ungeprüft weitergeführt. Es lohnt sich, die Situation zu überprüfen und, falls nötig, die Regeln velofreundlich zu gestalten. So kann beispielsweise die Zufahrt zu Veloabstellplätzen ermöglicht oder das Velofahren auf dem Pausenplatz zugelassen werden.
Zufahrten prüfen
Die Zufahrten zum Schulhausareal sollten hindernisfrei und von mehreren Seiten möglich sein - insbesondere von dort, wo Schüler auf sicherem Wege zum Schulhaus gelangen können. Nicht selten werden Zufahrten durch Hindernisse wie hohe Bordsteinkanten, Treppenabsätze oder Geländerabsperrungen blockiert, die für Velos nicht fahrend passierbar sind. Blockierende Geländerabsperrungen sollten entfernt oder zumindest für Velos passierbar gestaltet sein. Stufen und Absätze können baulich durch Rampen ergänzt oder ersetzt werden. Wo keine Zugänge bestehen, soll geprüft werden, ob solche baulich geschaffen werden können. Ebenso sollte die Zufahrt zu den Veloabstellplätzen möglichst einfach sein.
Veloparkplätze bereitstellen
Gut und einfach erreichbare, sichere, solide und benutzerfreundliche Veloparkplätze sind ein wesentlicher Faktor zur Förderung des Velos an der Schule. Sie sind gewissermassen auch das Aushängeschild für die Velofreundlichkeit einer Schule.
Für das erfolgreiche Bereitstellen von Veloparkanlagen gilt es ein paar Grundsätze zu berücksichtigen:
• Die Abstellanlage sollte die Möglichkeiten bieten, sein Velo mit dem eigenen Schloss zu sichern.
• Die Abstellanlage sollte einfach, fahrend und auf direktem Weg erreicht werden können.
• Veloabstellplätze möglichst nah und gut sichtbar an Areal- oder Gebäudeeingängen platzieren. Bei mehreren Gebäuden/Eingängen oder grossen Arealen sind dezentrale Abstellanlagen anzubieten.
• Die Anlage muss genügend Platz bieten. Überfüllte und zu dicht angeordnete Veloständer sind unpraktisch und wirken abschreckend.
• Leicht einsehbare und gut beleuchtete Anlagen können Diebstahl und Vandalismus vorbeugen.
• Die Anlage sollte witterungsgeschützt sein.
• Die Veloparkanlage muss regelmässig gereinigt und unterhalten werden.
Velowerkstatt einrichten
Schulen verfügen häufig über ausgerüstete Werkstätten für den praktischen Unterricht. Auf dieser Basis können Schulen ohne grossen Mehraufwand eine Velowerkstatt anbieten. Diese kann beispielsweise an schulfreien Nachmittagen zur Verfügung stehen oder im Rahmen des Werkstattunterrichts angeboten werden. Die Velowerkstatt kann je nach Alter und Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler unter der Leitung einer Fachperson auch von einer SchülerInnengruppe betrieben und beaufsichtigt werden.
Veloparcours und Pumptracks
Die Kür bei der Veloförderung auf dem Schulareal bildet das Einrichten eines Veloparcours oder eines Pumptracks. Auf diesen können Kinder und Jugendliche in einem geschützten Raum auf spielerische Weise das Velofahren üben, ihre Geschicklichkeit verbessern und damit ihre Velofahrkompetenz steigern. Veloparcours und Pumptracks können entweder als mobile und temporär installierte Anlagen auf dem Schulhausplatz installiert oder, bei entsprechenden Voraussetzungen, auch dauerhaft gebaut werden. Ein mobiler Geschicklichkeitsparcours kann bereits mit wenigen Mitteln, z.B. mit Paletten, Leitkegeln, Wippen und Kreide realisiert werden.
Informationen und Angebote
Informationen & Ratgeber
BFU – Sichere Schule
Handbuch «Veloparkierung: Empfehlungen zu Planung, Realisierung und Betrieb»
Velowerkstatt:
Radschlag Tipps für Velowerkstätten an Schulen
Angebote & Programme
Velo- und Geschicklichkeitsparcours
DEFI VELO
Radschlag - Infos rund ums Velo
Veloparcours Verkehrswacht